Montag, 10. Dezember 2012

Free Pussy Riot!!!!

Ein Programm am Mittwoch den 12.12.2012

Free Pussy Riot




Im Schauspiel Frankfurt findet eine Solidaritätslesung anläßlich der Verurteilung der russischen Punk-Band Pussy Riot statt.
Madonna forderte bei einem Konzert Freiheit für Pussy Riot. Sie war nicht die Einzige: Sting, Red Hot Chili Peppers-Sänger Anthony Kiedis, der frühere Schachweltmeister Garri Kasparow, Paul McCartney und mehr als 100 wichtige russische Künstler bekundeten ihre Solidarität mit der Frauen-Punkband. Yoko Ono, deren Werke ab Februar in der SCHIRN ausgestellt werden, verlieh den Musikerinnen den LennonOno-Friedenspreis. Und in über 60 Städten rund um den Globus gingen Menschen für Pussy Riot auf die Straße.
Ein Prozess, der für viel Aufsehen sorgte
Die Unterstützung ist groß für die Frauen, die am 21. Februar 2012 mit schrillen Kleidern und bunten Strick-Sturmhauben die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau stürmten. Dort hielten sie ihr „Punk-Gebet“ ab, demonstrierten gegen die Verstrickungen von Kirche und Staat in Russland, skandierten „Mutter Gottes, Jungfrau, verjage Putin, verjage Putin, verjage Putin“.
Der Auftritt dauerte weniger als eine Minute. Kurze Zeit später wurden Nadescha Tolokonnikowa, Jekaterina Samuzewitsch und Maria Aljochina festgenommen. In einem Prozess, der für viel Aufsehen sorgte, verurteilte das Gericht Tolokonnikowa und Aljochina wegen „Rowdytums aus religiösem Hass“ zu zwei Jahren Arbeitslager. Die Strafe von Jekaterina Samuzewitsch wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Literaturnobelpreisträger solidarisieren sich
„Das ist ein Urteil, über das sich Gott und die Welt – also Gott garantiert – aufregt“, sagt Ulrich Schreiber. Schreiber ist Leiter des Internationalen Literaturfestivals Berlin und rief zur weltweiten Lesung für Pussy Riot auf. Seinen Aufruf unterzeichneten unter anderem Literaturnobelpreisträger und Erfolgsschriftsteller wie Elfriede Jelinek, Mario Vargas Llosa und Tim Parks.
Am 12.12. finden in Berlin, Moskau, London, Paris, San Francisco und in vielen anderen Städten die Solidaritätslesungen statt. Auch im Schauspiel Frankfurt, wo die Schauspielerinnen Katharina Bach, Wiebke Mollenhauer und Valery Tscheplanowa das „Punk-Gebet“ sowie Passagen aus den Schlussplädoyers der drei Angeklagten vorlesen werden. „Die Songtexte von Pussy Riot sind vielleicht nicht weltklasse, aber mit ihren Schlussplädoyers treffen die drei Frauen politisch ins Herz der russischen Debatte um die enge Machtallianz zwischen Kirche und Staat, zwischen Putin und dem Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche Kirill“, sagt Schreiber.
Druck auf die politischen Entscheidungsträger
Pussy Riot ist zum Symbol für den Kampf um Meinungsfreiheit geworden. Die weltweite Lesung für die Frauen-Band soll einerseits Solidarität ausdrücken, andererseits soll auf die Kriminalisierung von Nichtregierungsorganisationen und die Situation von politischen Gefangenen aufmerksam gemacht werden. „Es geht dabei nicht nur um die drei Frauen. Es geht um die Beziehung zwischen Bürger und Staat. Das geht uns alle an“, sagt Ulrich Schreiber. Dass die weltweite Lesung die beiden Pussy Riot-Mitglieder nicht aus dem Arbeitslager befreien wird, ist ihm klar. „Aber sie hält das Bewusstsein über die Situation in Russland wach und erhöht den Druck auf die politischen Entscheidungsträger.“ Den Termin am 12. Dezember hat Schreiber übrigens nicht zufällig für die Lesung ausgewählt: Am 12. Dezember 1993 wurde die demokratische Verfassung der Russischen Föderation verabschiedet. In ihr steht das Recht auf Meinungsfreiheit, das noch allzu oft mit Füßen getreten wird.
Text: Sylvia Meilin Weber
„Weltweite Lesung für Pussy Riot“, Schauspiel Frankfurt (Panorama Bar), 12.12., 20 Uhr, Eintritt frei
Mehr Infos:
www.schauspielfrankfurt.de
www.literaturfestival.com
Da bin ich dabei!!! Kommst du mit Juicee?
Gruss
Juiceesfriend Ji

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